Landtagskandidat Berthold Kellner und Marktrat Edgar Wenisch „Alles schief gelaufen“
„Beim Projekt Schafferhof ist eigentlich alles schief gelaufen, was schief laufen kann“, sagte Edgar Wenisch jetzt bei einer Infoveranstaltung der Konnersreuther SPD im Gasthaus „Kouh-Lenzen“. „In der derzeitigen finanziellen Situation der Marktgemeinde ist es schier unmöglich, den Schafferhof zu sanieren.“
„Schon der Kauf des Schafferhofs war nicht so durchdacht, wie es bei einem derartigen Projekt hätte sein müssen“, kritisierte Wenisch. „Erst wir waren es, die den Architekten gezwungen haben, endlich Zahlen auf den Tisch zu legen.“ Das Erstaunen sei groß gewesen, als plötzlich von sieben statt zwei Millionen Euro die Rede gewesen sei.
Laut Wenisch habe die SPD nicht locker gelassen, bis die Sanierungskosten auf 4,5 Millionen Euro gesenkt worden seien. Leider habe sich die Freiflächen-Photovoltaikanlage, mit der die Sanierung hätte finanziert werden können, nicht realisieren lassen. „Nicht jeder hat um den Schafferhof so gekämpft wie wir von der SPD“, betonte Wenisch.
Den Vorschlag, in Fockenfeld ein „Resl-Begegnungszentrum“ unterzubringen, nannte Wenisch gut. Allerdings bestehe die Gefahr, dass dem Schafferhof dadurch „der Boden unter den Füßen“ weggezogen werde könnte. Zwangsläufig, so Wenisch, würde Konnersreuth Besucher verlieren, die Mitglieder des Fördervereins würde man vor den Kopf stoßen. Wenisch forderte zunächst ein neues Konzept für den Schafferhof, bevor mit Fockenfeld geplant werde.
Ein weiteres Thema war die Windenergie. „Ziel war es, Einnahmen für den Markt zu generieren, ohne dass wir es den Bürgern in Form von Steuern und Gebühren abnehmen müssen“, so Wenisch zum Vorhaben am Hirschentanz. „Alle Konnersreuther und auch Marktrat Konrad Härtl waren von Anfang mit eingebunden“, berichtete Wenisch. Umso unverständlicher sei die plötzliche Forderung Härtls, eine Bürgerbefragung durchzuführen.
Chance verspielt
Wenisch stellte klar, dass er „nicht das Geringste“ gegen eine Bürgerbefragung habe und das Ergebnis respektieren würde. Allerdings komme eine Befragung der Bürger im jetzigen Stadium viel zu spät. Sollte aber wirklich der Uhu in diesem Gebiet leben, wäre das Projekt Windkraft am Hirschentanz ohnehin „mausetot“. Kritik übte Wenisch an der „Welt“, weil sie eine Chance für die Region unnötig verspielt habe. „Bauen wir nicht, dann kommen die Großinvestoren und bauen auf unseren Flächen. Ein Verhindern, wie manche Bürgermeister glauben, wird es nicht geben“, schloss Wenisch.
SPD-Landtagskandidat Berthold
Kellner ging auf die EU-Pläne zur Privatisierung der Wasserversorgung ein. „Griechenland wurde von der EU gezwungen, Teile ihrer Wasserversorgung zu privatisieren“, so Kellner. Einig waren sich die Sozialdemokraten, dass Wasser als wichtigstes Lebensmittel unbedingt in kommunaler Hand bleiben müsse. Private Investoren würden nur einsteigen, um Geld zu verdienen.
Kellner verwies auf Beispiele in Großbritannien, wo Unternehmen Riesengewinne abgeschöpft und keinen Cent ins Wassernetz gesteckt hätten. Die Zeche bezahle am Ende der kleine Mann, wenn Kommunen die Netze wieder zurücknehmen müssten. Kellner forderte dazu auf, weiter wachsam zu sein, um ähnliche Verhältnisse wie bei der Stromversorgung zu verhindern.