Vom Kampf gegen den Klimawandel

Veröffentlicht am 31.03.2013 in Presse

Edgar Wenisch, Baumsachverständiger, und Gerhard Schneider (rechts) von der Bayerischen Staatsforsten

Forstbetrieb beugt mit Waldumbau gegen Entwicklung vor – Verkehrssicherungspflicht bei Bäumen
„Der Wald ist wesentlicher Bestandteil unserer Daseinsvorsorge. Der Klimawandel in unseren Wäldern ist bereits in vollem Gang“, sagte Gerhard Schneider, Leiter des Forstbetriebs Waldsassen: Bei einem Informationsabend der SPD im Gasthaus „Kouh-Lenzen“ berichtete Schneider über das Thema „Wie begegnen die Bayerischen Staatsforsten Waldsassen dem Klimawandel ?“. SPD-Ortsvorsitzender Siegfried Zitterbart freute sich für die Arbeitsgemeinschaft der Ortsvereine Konnersreuth, Waldsassen, Mitterteich, Pechbrunn und Arzberg über viele interessierte Zuhörer, darunter auch Bürgermeister Max Bindl. Forstbetriebsleiter Gerhard Schneider sagte, die Sommer würden immer heißer und die Winter immer milder.

Der Wechsel von Kalt- und Wärmezeitphasen sei völlig normal. Diese habe es schon immer gegeben; doch heute werde das Klima von den Menschen mit beeinflusst. Er habe das natürliche Gleichgewicht empfindlich gestört, nannte Schneider einen Grund für die Klimaveränderung.
Höhere Lufttemperatur
„Der Einfluss des Menschen auf das Klima übersteigt seit Beginn des Industriezeitalters um 1750 bei weitem den Einfluss natürlicher Prozesse“. so Schneider weiter. Dies habe auch Auswirkungen auf das Öko-System. Von 1931 bis 2005 habe sich die mittlere Lufttemperatur um 1,2 Grad erhöht.
Dies sei vor allem im Winter zu beobachten. In dieser Jahreszeit gebe es erheblich mehr Niederschläge zu verzeichnen als im Sommer. Dies belegten Aufzeichnungen. Probleme bringe Starkregen mit großen Mengen Niederschläge in kurzer Zeit. Die Folge: Die Fichte stoße in Bayern vielerorts an ihre klimatischen Grenzen. Der Umbau des Waldes solle dieser Entwicklung vorbeugen, so Schneider über die Aufgabe der Staatsforsten. „Schon heute ist jeder zweite gepflanzte Baum eine Buche.“ In Nordostbayern ging es den Fichten noch verhältnismäßig gut, im Gegensatz zu manch anderen Regionen. Er prognostizierte, dass sich dies spätestens auch bei uns in 100 Jahren ändern werde. „Grundsätzlich hat die Kiefer eine bessere Überlebenschance als die Fichte“, sagte Schneider. Die Buche komme am besten mit dem Klimawandel zurecht.
„Wald vor Wild“
Beim naturnahen Waldumbau gelte die Devise „Wald vor Wild“, so Schneider weiter. Die Ressourcen des Waldes sollten erhalten bleiben und somit die Schutz- und Erholungsfunktionen es Waldes gesichert und verbessert werden. Auch als Trinkwasserreservoir sei der Wald unverzichtbar ist. „Das Trinkwasser aus dem Wald hat eine Qualität, die unvergleichbar ist“, sagte Schneider und verurteilte eine mögliche Privatisierung des Wassers auf das Entschiedenste.
Baumsachverständiger Edgar Wenisch befasste sich mit der Verkehrssicherungspflicht bei Bäumen.
Dabei zitierte er den Gesetzgeber: „Die Baumkontrolle soll den Gefahren begegnen, die aus der Zulassung eines öffentlichen Verkehrs entstehen können.“ Während der private Bereich beider Baumkontrolle nur eine niedrige Anforderung ausweist, genießen Bäume an öffentlichen Flächen eine hohe Anforderung.
Ein Baumkontrolleur erkenne „...verdächtige Umstände und zeigt den weiteren Handlungsbedarf auf“. Die Häufigkeit der Baumkontrollen richtet sich nach den Versicherungen, die können den Nachweis der Baumkontrolle verlangen. Natürlich, so Wenisch, müssten diese Kontrollen auch dokumentiert werden. Abschließend machte er deutlich, dass auch Privatpersonen für die Verkehrssicherheit ihrer Bäume verantwortlich sind und deshalb überprüft werden müssten. Dies kann jeder Einzelne selber erledigen. Erst wenn verdächtige Umstände entstünden, müsse ein Fachmann hinzugezogen werden.
Nicht vorhersehbar
Weiter sollte dringend ein Nachweis über die Prüfung geführt werden. Die Haftpflicht müsse für Schäden mit Bäumen einstehen, wenn der Schaden nicht vorhersehbar war, die Kontrolle ordnungsgemäß und regelgemäß durchgeführt wurde und wenn keine höhere Gewalt vorliegt.

Bild und Text: Josef Rosner für Der Neue Tag

 

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