Ende nächsten Jahres soll mit dem Bau der Windkraftanlagen begonnen werden - Energiekonferenz
Roland Grillmeier war optimistisch. "2015 werden die Windparks ersten Strom für die Region liefern", prophezeite der Aufsichtsratsvorsitzende der "Windenergie Landkreis Tirschenreuth" bei der Energiekonferenz im Schiml-Saal.
Moderator Edgar Wenisch (Konnersreuth) stellte erneut die Energiekonferenz als parteiübergreifende Veranstaltung heraus, wenngleich die SPD-Ortsvereine Konnersreuth, Waldsassen, Mitterteich und Pechbrunn die Veranstalter sind. Für Wenisch war "Windkraft im Stiftland eine billige, saubere und nachhaltige Energie". Kritik übte Wenisch an Bürgermeister Bernd Sommer aus Waldsassen. "Erst war er Gründungsvater der ,Welt' und jetzt will er aussteigen."
Mehr Flächen
Simon Wittmann, Vorsitzender des Regionalen Planungsverbandes Oberpfalz Nord, hielt nichts von Polemik. "Vielmehr müssen wir die Menschen auf diesen Weg mitnehmen." Ob im Landkreis Tirschenreuth Windräder gebaut werden oder nicht, sei nicht seine Entscheidung. "Wir werden die unseren im Landkreis Neustadt bauen." Dass Windräder kommen, war für den Gastredner sicher. "Wenn wir nicht vor Ort handeln, greift die Privilegierung. Wir können Konzentrationsflächen ausweisen und so mitbestimmen, wo sie aufgestellt werden." Aktuell sind nach Wittmanns Worten nur 0,5 Prozent der Flächen im Regionalen Planungsverband für Windräder ausgewiesen. Darauf könnten 200 Windräder entstehen. "Wir sind gesetzlich verpflichtet, Windräder zu bauen. Dazu brauchen wir mehr Flächen, daran wird gearbeitet."
"Die Kommunen aus dem Landkreis haben die Kewog als Partner gesucht und mit der ,Welt' gefunden", sagte Geschäftsführer Bernd Büsching. Landkreis und Kommunen gehe es finanziell schlecht, da können die Windparks eine Möglichkeit sein, neue Einnahmen zu generieren. Büsching machte klar: "Wir wollen Windparks entwickeln und auch bauen." Dass nun Waldsassen aus der "Windenergie Landkreis Tirschenreuth" aussteigen will, war für Büsching nicht verständlich. "Die haben sich am Anfang mit am stärksten dafür engagiert."
Den Zuhörern präsentierte Büsching erste Zahlen. Ein Windpark sollte acht bis zehn Räder umfassen. Die Projektbetreuung für zwei geplante Windparks würde rund eine Million Euro kosten. Zur Finanzierung der beiden Parks soll eine Genossenschaft gegründet werden. Wo die Windparks hinkommen, werde derzeit ermittelt. "Eine Fläche haben wir bereits", sagte Büsching. Den Kommunen machte er die Windparks schmackhaft, "Gewerbesteuern fließen nach dem Kewog-Modell schon nach dem ersten Jahr." Der Bau eines Windparks (zehn Räder) kostet 27 Millionen Euro. Alle Berechnungen sind für eine Laufzeit von 20 Jahren prognostiziert. "Ende 2014 hoffen wir auf die Baugenehmigung, dann kann gebaut werden". Stadtwerke aus München und Nürnberg zeigten großes Interesse an Windkraftstrom aus dem Stiftland.
Klare Notwendigkeit
Bürgermeister Roland Grillmeier, Aufsichtsratsvorsitzender der Welt, sah Windkraft als klare Notwendigkeit, warnte allerdings vor einer Überfrachtung in der Region. "Windräder gehören mit zur Energiewende, wir müssen damit klarkommen." Kritik gab es an der Stadt Bärnau, die ihre eigenen Windkraftanlagen bauen will. "Ich bin gespannt, ob und wie die es hinbekommen."
Nach jetzigem Stand gibt es Konzentrationsflächen für Windkraftanlagen bei Waldsassen, Falkenberg und Plößberg. Zwar verstand auch Grillmeier die Waldsassener Ängste, dort sind derzeit 600 Hektar an möglichen Windkraftflächen vorgesehen, aber zwischen Waldsassen und Neualbenreuth werden sie sich kaum verhindern lassen. Grillmeier wollte auch die Konnersreuther unterstützen, die im Bereich Hirschentanz Windräder haben wollen. "Es ist immer einfacher, wenn die Bürger dahinterstehen".